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MARIA HILF

Großheubach

Die “Maria Hilf Kapelle” gehört seit ihrem Bestehen zum Kloster Engelberg. Es gibt aber keine Urkunde darüber, wann und vom wem sie errichtet wurde. Nach einer alten mündlichen Überlieferung haben adelige Frauen von Großheubach die Kapelle nahe bei ihren Weinbergen errichten lassen. Bei diesen adeligen Damen handelte es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um Sybilla Christina von Avila (ihr Mann starb 1695 und ist in der Klosterkirche begraben) und ihre Mutter. Diesen Frauen gehörte der Freihof in Großheubach. Demnach dürfte die Errichtung der “Maria Hilf Kapelle” um das Jahr 1696 erfolgt sein.
Die Kapelle war ursprünglich aus Holz und Lehm. Im Jahre 1848 hatte sie schon Wände aus Stein. Sicher befand sich in der Kapelle einmal ein Maria-Hilf-Bild. Darauf weisst nicht nur der Name der Kapelle hin. Seit dem Sieg über die Türken bei Wien  im Jahre 1683 blühte in ganz Europa die Maria-Hilf-Verehrung mächtig auf. In vielen Kirchen wurden Maria-Hilf-Bilder nach dem Vorbild jenes berühmten Marienbildes angebracht, das der Maler Lucas Cranach im Jahre 1537 gemalt hat. Ein solches Bild war sicher auch in dieser Kapelle. Es ist aber abhanden gekommen. Die jetzige Marienstatue ist eine Nachbildung vom Typus einer “fränkischen Madonna” aus dem 18. Jahrhundert.
 
Die Maria-Hilf-Kapelle wurde durch das Kloster Engelberg wiederholt renoviert. Nachdem sie im Herbst 1984 wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste und nach gründlichen Sanierungsmaßnahmen 1985 wieder eröffnet werden konnte, wurden im Frühjahr 1995 zur Erhaltung dieser idyllischen Waldkapelle erneute Renovierungsmaßnahmen notwendig. Innen- und Außenputz mussten erneuert, das Gnadenbild neu gefasst und das die Kapelle umgebende Areal neu gerichtet werden. Die Maria-Hilf-Kapelle wurde am 30. April 1995, durch den Guardian des Kloster Engelberg, festlich eingeweiht und als Gebetsstätte den Gläubigen wiedergeschenkt.
 
(Quelle: Tafel im Inneren der Kapelle)
 
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