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BURGRUINE WILDENSTEIN

Wildenstein

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Die Burgruine Wildenstein liegt auf einem schmalen, bewaldeten Höhengrat des Sommerbergs, der sich zwischen den engen Tälern “Rechbach” und “Aulenbach” als Ost-West-Verlängerung des massiven Heckbergs Richtung Elsavatal erstreckt. Die Burg selbst ist gegen Norden und Süden durch steil abfallende Hänge geschützt. An den beiden Schmalseiten (gen Osten und Westen) befinden sich tiefe Ringgräben, die eine Breite bis 15 m (Westseite) erreichen.
 
Die Burg Wildenstein verdankt ihre Existenz den Auseinandersetzungen der Grafen von Rieneck mit dem Erzbistum Mainz. Die Gegend um Wildenstein ist im 13. Jahrhundert Zankapfel beider Parteien. Aufgabe der Burg ist es, den südwestlichen Eckpunkt des Rieneckschen Territoriums zu sichern. Durch die stetige Errichtung von neuen Burgen und Rodungsdörfern der Rienecker sieht Mainz seine eigenen Territorialinteressen gefährdet. Es kommt zur Fehde.
 
Die Folge mehrerer Fehden und Vergleichen zwischen 1260 und 1271 ist, das Rieneck durch Lehensbande enger an Mainz gebunden wird. Wenigstens konnte der Besitz um Wildenstein an die Pfalzgrafen, den mächtigsten Rivalen der Erzbischöfe, zu Lehen angetragen werden, was einen Zugriff durch Mainz verhindert. Mit Mainz herscht fortan Frieden. Wildensteins Existenz als Rienecker Burg ist gesichert.
 
Auf lange Zeit hin finden Burg und Amt Wildenstein nur noch gelegentliche Erwähnungen. Die Burg ist nun Verwaltungsmittelpunkt, durch die Rienecker Grafen wohl meist für Jagdtouren aufgesucht.
 
Eberhard Schenk von Erbach erhält 1520 die Anrechte der Pfälzer Lehen um Wildenstein zugesprochen, sollte Rieneck ohne männliche Erben aussterben. 1559 stirbt Graf Phillip III. von Rieneck, ohne Erben zu hinterlassen. Das Lehen Wildenstein fällt an die Kurpfalz und ein neuer Amtmann wird auf die Burg gesetzt. In den 1680er Jahren lebt der letzte Amtmann des Grafen Erbach, Johannes Schnellbacher mit seiner Frau Maria und seinen neun Kindern auf Wildenstein. Zu dieser Zeit war die Burg bereits baufällig. Nach dem Tod Schnellbachers 1689 soll die verfallene Anlage bis ins 19. Jahrhundert hinein von Schäfern genutzt worden sein.
 
Die Burg Wildenstein dürfte um 1250 errichtet worden sein. Typisch für diese Zeit waren die sogenannten Buckelquader, die in der Ringmauer deutlich zu sehen sind. Dieser Burgentyp findet sich in den Burgen bei Miltenberg, Stadtprozelzen, Collenberg und Freudenberg wieder.
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